14.12.2014
WICKEDE / KREIS UNNA. „Alle Jahre wieder…“ - Die Worte stimmen nicht nur auf den Heiligen Abend ein. Sie beschreiben auch eine weihnachtliche Realität bei den Feuerwehren. – Kerzen und was sonst noch den Weihnachtsbaum ziert, sind immer wieder Ursache für Brände und damit für den Einsatz der Feuerwehr. Um die Gefahr zu senken, gibt Kreisbrandmeister Ulrich Peukmann aus dem Nachbarkreis Unna jetzt schon Tipps zum vorbeugenden Brandschutz.
„Am besten ist es natürlich, alles Flammende und Sprühende
aus dem Christbaum zu verbannen und durch elektrische Lichterketten zu
ersetzen. Diese elektrischen Kerzen sollten den VDE-Bestimmungen entsprechen“,
wird der Fachmann gleich direkt. Er weiß aber auch, dass viele Familien die
Wachskerzen natürlich nicht missen möchten.
Baum vor dem Austrockenen schützen
„Wer auf echte Kerzen nicht verzichten will, sollte den Baum
bis zum Heiligen Abend im Freien lagern, denn dadurch lässt sich ein Austrocknen
verhindern“, sagt Peukmann. Vor dem Aufstellen sollte das verharzte Stammende
abgeschnitten werden. „Wichtig ist der feste und sichere Stand des Baumes in
einem wassergefüllten Ständer. In einem Umkreis von mindestens einem Meter um
den Weihnachtsbaum dürfen sich keine brennbaren Gegenstände befinden“, so der
Kreisbrandmeister weiter.
Um die Kerzen aufrecht am Baum befestigen zu können, sollten
Halter mit Kugelgelenken verwendet werden. „Natürlich dürfen sich in
Flammennähe keine Tannenzweige oder brennbarer Baumschmuck befinden“, so
Peukmann. Angezündet werden sollte die leuchtende Dekoration in der Reihenfolge
von hinten nach vorn und von oben nach unten; gelöscht wird umgekehrt.
Eine mit Wasser gefüllte Bodenvase oder ein Eimer in der
Nähe des Baumes sind Pflicht. Wichtig: Der mit brennenden Kerzen versehene
Christbaum sollte niemals unbeaufsichtigt oder mit Kindern allein gelassen
werden. Auch Feuerzeuge und Zündhölzer müssen stets außerhalb der Reichweite
von Kindern aufbewahrt werden.
Im Brandfall überlegt handeln
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Brand, ist
überlegtes Handeln gefragt. Oft verbrennen die trockenen Zweige und Nadeln
explosionsartig. Flammt der Baum schlagartig auf, muss sofort Deckung gesucht
werden. Keinesfalls sollte man versuchen, den Baum anzufassen und aus dem Raum
zu transportieren. Allerdings sollten sofort alle brennbaren Gegenstände aus
der näheren Umgebung des Feuers entfernt werden. Wird der Weihnachtsbaum zur
Brandfackel, ist unverzüglich die Feuerwehr unter der bundesweit einheitlichen
Notrufnummer 112 zu alarmieren.
Brennendes Fett nie mit Wasser löschen
Läuft bei der Zubereitung des Weihnachtsbratens nicht alles
nach Plan, hält Ulrich Peukmann ebenfalls wichtige Tipps bereit: „Brennendes
Fett in der Pfanne oder Fritteuse darf nie mit Wasser gelöscht werden“, warnt
der Kreisbrandmeister, denn: „Dies führt zu einer Fettexplosion, die für
Umstehende lebensgefährlich ist.“ Im Falle eines Falles sollte der Deckel auf
Topf oder Pfanne gelegt und das Behältnis sofort von der Herdplatte genommen
werden. Ein fest sitzender Deckel erstickt das Feuer, die Flamme erlischt.
Rauchmelder retten Leben
Einen nützlichen Geschenktipp hat Kreisbrandmeister Peukmann
auch noch: „Rauchmelder – denn diese sollten in keinem Haushalt fehlen. Sie
können im Brandfall Leben retten.“ Rauchmelder sind im Fachhandel schon für
unter 10 Euro erhältlich. Beim Kauf sollte man auf das VdS-Zeichen achten.
Seit dem 1. April 2013 sind Eigentümer von Neubauten in Nordrhein-Westfalen zur Erstausstattung mit Rauchmeldern verpflichtet. Für bereits bestehende Wohnungen gilt noch eine Übergangsfrist bis 2017.
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