07.03.2016
WICKEDE. Eine historische Ansicht eines Teils der Hauptstraße in der Wickeder Ortsmitte zeigt diese alte Postkarte. Sie stammt aus der Privatsammlung von Erich Mitsdörffer aus Münster, der uns jetzt eine Reproduktion in digitaler Form zur Veröffentlichung zukommen ließ.
Erich Mitsdörffer vermutet, dass die Ansichtskarte aus dem Besitz seines Großvaters (1861-1919) stammt, der könglich-preußischer Forstmeister war.. Neben dieser Karte hat der Münsteraner noch acht weitere Motive aus der Ruhrgemeinde. Herausgegeben worden seien die Druckwerke im Verlag von Heinrich Böse, berichtet der Postkartensammler aus der Westfalen-Metropole.
Mitsdörffer schreibt zu der Ansichtskarte: „Ich besitze eine ganze Sammlung alter Postkarten. Die aus Wickede ist eine der wenigen, die nicht versandt wurden und damit noch im Originalzustand ist.“
Die Perspektive zeigt einen Teil des Hauses Bremme an der Ecke Kirch-/Hauptstraße mit seiner Stuckfassade, das noch freistehende Fachwerkhaus Merse mit der zweiflügeligen Außentreppe und das Haus Arndt. Auf der damals noch – und heute wieder – „verkehrsberuhigten“ Hauptstraße scharren Hühner.
Heute steht in der Lücke zwischen den alten Häusern Bremme und Merse ein rot verputztes Gebäude mit der Fleischerei-Filiale und Brasserie der Familie Hackethal.
Das historische Haus Merse ist heute nicht mehr als Fachwerkbau zu erkennen. Die Fassade ist verkleidet und verputzt. – Die große Freitreppe zum Hauseingang wurde im Laufe der Zeit zu einem in das Hausinnere integrierten Aufgang umgewandelt. – Nach dem Tode von „Mersen Henner“ ist die Immobilie inzwischen in den Besitz einer türkischen Migrantenfamilie übergegangen.
Die alten Häuser nach der Gastwirtschaft Arndt sind inzwischen längst abgerissen worden. Dort stehen heute das Eckhaus Boese und – im Hintergrund – das „Brahm’sche Eck“ als riesiger Gebäudekomplex.
Wo früher rechts die Bäume ins Bild hineinragten, steht heute das Wohn- und Geschäftshaus Hohoff, welches unter anderem die LVM-Versicherungsagentur Liskatin & Müller sowie das Eis-Café "Cortina" im Erdgeschoss beherbergt.
Die von der Haar kommende Hauptstraße macht auf ihrem Weg zur Ruhrbrücke längst keine scharfe Rechtskurve mehr. Vielmehr führt eine neue Trasse als Überführung über die Eisenbahnschienen.
Wiederzuerkennen ist dieser Teil der alten Wickeder Ortsmitte eigentlich nur noch an der markanten Architektur des "Hauses Bremme", heute im Besitz der Fleischer-Familie Hackethal und als Ladenlokal an "Kellner OptiVision" vermietet.
ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"
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