Lebensgefahr durch giftiges Gas: CO-Melder gab rechtzeitig Alarm

04.06.2016

WICKEDE. Erhöhte Werte des geruchslosen Giftgases Kohlenmonoxid sorgten am heutigen Samstag (4. Juni 2016) gegen 10.30 Uhr für die Auslösung eines CO-Melders in einem Wohnhaus an der Friedhofstraße in Wickede. Die Bewohner alarmierten daraufhin telefonisch die Feuerwehr und verließen das Gebäude. Denn Kohlenmonoxid ist unsichtbar, geruchlos und vor allem lebensgefährlich.

Die zur Hilfe gerufenen Einsatzkräfte der Feuerwehr kontrollierten unter Atemschutz die Konzentration des Kohlenmonoxids in der Luft und stellten tatsächlich „stark erhöhte Werte in der Abgasluft der Heizung“ fest, wie Marc Ptacek im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ betonte. Die Höhe der Werte bedeuteten für Menschen eine „akute Gefahr“. Ptacek lobte das besonnene Verhalten der Bewohner, die das Haus direkt von alleine verlassen hätten, nachdem der – zum Glück – vor kurzem neu installierte CO-Melder sie durch einen lauten Warnton alarmiert habe.

Warnung vor Eigenkontrolle: Lebensgefahr!

Im Gegensatz zu Rauchmeldern, wo man als Laie erkennen könne, ob es sich um einen Fehlalarm handelt, sei es ganz wichtig bei CO-Alarm das Haus sofort zu verlassen und danach die Experten der Feuerwehr zu alarmieren, die unter Atemschutz dann weitere Kontrollen vornehmen könnten, erklärte Ptacek.

Es sei schon vorgekommen, dass ein Bewohner erst selbst nach der Ursache des Alarms hätte gucken wollen und bewusstlos geworden sei. Nach einer Zeit hätte dann ein weiterer Mitbewohner nach dem Verbleib des ersten schauen wollen und sei ebenfalls dem unsichtbaren, geruchs- und geschmacklosen Giftgas erlegen, berichtete Ptacek.

So etwas könne schnell tödlich enden, warnte Marc Ptacek als Zugführer des Löschzuges Wickede daher.

Die Feuerwehr empfehle für alle Besitzer von Gas- und Ölheizungen, Kachelöfen und offenen Kaminen oder ähnlichen Feuerstätten unbedingt die Installation von CO-Meldern, die durch ihren lauten Warnton auch Schlafende vor schleichenden CO-Vergiftungen retten könnten.

Und Ptacek wiederholte nochmals seine Warnung: Beim CO-Alarm sollten Bewohner direkt das Haus verlassen und sofort die Feuerwehr alarmieren. Eine Eigenkontrolle des Raumes mit dem Melder sei eventuell lebensgefährlich.

Technischen Defekt an der Heizungsanlage

Im vorliegenden Fall an der Friedhofstraße stellte die Feuerwehr in Kooperation mit Schornsteinfeger und Heizungsmonteur schlußendlich einen technischen Defekt an der Gasheizungsanlage und erheblich erhöhte Werte in der Abgasluft des Brenners fest. Nach dem Abstellen der Heizung und entsprechender Querbelüftung des Hauses verringerten sich die Werte und es bestand keine Gefahr mehr.

Schutzgitter über Kaminen gegen Vogelnester im Abzug

Ein Grund für eine steigende Konzentration von Kohlenmonoxid im Haus und damit einer Gesundheits- oder sogar Lebensgefahr sind nicht nach draußen abziehende giftige Abgase bei Verbrennungsvorgängen jeglicher Art. Unter anderem kann dies durch einen verstopften Abzug beziehungsweise Schornstein kommen.

Dohlennester in Kaminen sind eine beispielsweise auch in Wickede immer wieder auftretende Gefahr. Schornsteinfeger empfehlen daher neben lebensrettenden CO-Meldern zusätzliche durch Dachdecker montierte Schutzgitter über Kaminen, die den Nestbau von Vögeln in den Schächten verhindern.

Rund 20 Einsatzkräfte vor Ort

Bei dem heutigen CO-Melder-Einsatz der Feuerwehr zwischen 10.30 und 12.00 Uhr waren zirka zwanzig Feuerwehrleute mit zwei Fahrzeugen im Einsatz. Sicherheitshalber war zudem der Rettungsdienst des Kreises Soest mit vor Ort. Personen- oder Sachschaden sind nicht entstanden.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Rettungsdienst und Feuerwehr an der Friedhofstraße in Wickede FOTO: ANDREAS DUNKER
Rettungsdienst und Feuerwehr an der Friedhofstraße in Wickede FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Bewohner hatten das Haus verlassen. Die Feuerwehr suchte im Gebäude nach der Ursache für den Alarm des CO-Melders. FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Bewohner hatten das Haus verlassen. Die Feuerwehr suchte im Gebäude nach der Ursache für den Alarm des CO-Melders. FOTO: ANDREAS DUNKER
Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten FOTO: ANDREAS DUNKER
Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten FOTO: ANDREAS DUNKER

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